Reiseziele, Urlaub, Reisetipps, Reiseinfos, Reisehinweise & Wissenswertes aus Marokko
Die Grenze der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der Mittelmeerküste von Marokko ist ohne Erlaubnis nicht zu überwinden mit einer Ausnahme:
1. Die Last der Frauen – Die Lastfrauen von Ceuta und Melilla
Mehrere tausend Frauen dürfen die Sperranlagen pro Tag überschreiten. Ab sechs Uhr morgens warten auf spanischer Seite Lastwagen auf sie, gefüllt mit Bündeln voller Kleidung, Autoersatzteilen, Alkohol…..
In einem eigens abgesperrten Fußweg am Grenzzaun schieben sich so täglich tausende Menschen Richtung Grenze mit bis zu 80 kg Gepäck auf dem Rücken und das alles zollfrei, ganz legal, da die Lasten als Handgepäck gelten.Nur vier Stunden täglich ist dieser Weg geöffnet, für die Händler ein lohnendes Geschäft, denn so gelangen Waren wie Kleidung aber auch Alkohol preiswert von Europa nach Afrika.
Bis zu fünf Mal am Tag hasten die menschlichen Packesel hin und her, für 5 € pro Gang – aber tempo, denn gegen Mittag wird der Übergang geschlossen.
Im Hafen von Melilla legen jeden Tag Schiffe und Fähren an, beladen mit den Waren für die Lastenträger: Kleidung aus Europa und China, Reifen, Autozubehör, Nahrungsmittel – mehr als 500 Millionen Euro setzt dieser Handel jährlich um. In großen Lagerhallen in Melilla wird alles gestapelt, bis die Träger aus Marokko sie abholen. Dieser Handel ist zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor für die spanische Stadt geworden.
Für das was über die Grenze soll gibt es im Grenzzaun vier Öffnungen: Über einen gehen die marokkanischen Kinder, die spanische Schulen besuchen. Über den nächsten läuft der Warenhandel mit LKW. Den dritten benutzen vorallem marokkanische Arbeitskräfte die in spanischen Restaurants und Haushalten ihr Geld verdienen.
Der vierte mit dem Namen Barrio Chino ist für den Handel da. Für die Marokkaner ist das illegal, wird jedoch von spanischer Seite geduldet. Man spricht von „atypischem Handel“.
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2. Penon de Alhucemas – weiß-blaue Schönheit im Meer
Die Insel Penon de Alhucemas liegt nur 300 m von der marokkanischen Mittelmeerküste entfernt, in der Nähe der marokkanischen Stadt Al-Hoceima.
Die Insel gehört seit 1559 zu Spanien. Auf dem 200 m langen Felsen leben lediglich einige Soldaten. Marokko erkennt bis heute Spaniens Anspruch auf die Insel nicht an.
3. Die marokkanische Flagge – Venus-Siegel
Die marokkanische Flagge erinnert an den Davidstern, allerdings hat Marokkos Stern einen Zacken weniger, stammt allerdings aus dem Judentum. Bekannt ist er dort seit dem 15. Jhd. als „Siegel Salomons“ – des jüdischen Königs.
Für Juden, Muslime und in vielen anderen Kulturen ist der Stern ein magisches Zeichen, das vor dem Bösen schützen soll.
Ursprünglich aber hatte er eine ganz andere und für Fromme skandalöse Bedeutung: Im antiken Babylon war ein Symbol der Göttin Ischtar, die ähnlich wie Venus für Liebe und Sexualität steht. (Die Texte wurde entnommen aus Merian/Marokko plus)
4. Die Himmelstreppe von dem Documenta Künstler Hanjörg Voth
Im Jahr 1986 baute der deutsche Künstler Hansjörg Voth diese Skulptur aus Stampflehm. Das Bauwerk hat die Form eines Dreiecks. 52 Stufen führen zu einer 4m unterhalb der Krone liegenden Plattform. Von dieser Ebene erreicht man drei untereinanderliegende Stockwerke.
Wie ein Relikt einer untergegangenen Epoche ragt die Himmelstreppe 16m hoch in den Himmel bei Erfoud.
Besichtigung nur nach Anmeldung unter: www.hansjoerg-voth.de oder bei einer Rundreise mit dem Riad La Maison Nomade Marrakesch
5. Die Wüste ruft – Wüstentouren in Marokko – Reiseziele
Entweder in M`hamid oder in Merzouga, ca. 6 Stunden von Marrakesch entfernt finden auf Sie das was Sie suchen:
➤Dromedartrekking in die Wüste
➤Biwak unter Sternenhimmel
➤Übernachtungen unter freien Himmel am Lagerfeuer
➤Begegnungen mit Einheimischen
➤Stolze Burgen die auch HollyWood liebt
Auf einer dieser abenteurlichen Touren entdecken Sie die Schönheit und Vielfalt Marokkos mit einem Mietwagen mit Fahrer. Teils durch die Wüste, teils durch die Berge oder auch durch saftige grüne Hügellandschaft zeigt sich Marokko von seinen landschaftlich schönsten Seiten.
Die spannende Rundreise führt Sie abseits der bekannten Touristenpfade entlang der einmaligen Straße der 1000 Kasbahs und durch die wunderschöne Wüstenlandschaft im Süden und Südosten Marokkos.
6. Gut zu wissen – Wichtiges für die Reise – Reisetipps
Anreise nach Marokko
Royal Air Maroc, Lufthansa, Air Arabia fliegt mehrmals pro Woche nach Marrakesch direkt. Weitere Direktflüge gibt es ab Köln, Düsseldorf, München mit Ryan Air, Eurowings, Easyjet und anderen
Einreise nach Marokko
Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen einen noch mind. 6 Monate gültigen Reisepass. Bei der Einreise erhält man eine Registrierungsnummer in den Pass gestempelt, der im Hotel beim Check-In vorgezeigt werden muß.
Unterwegs in Marokko
Tanger, Asilah, Larache, Rabat, Casablanca, Marrakesch und Fes sind per Zug zu erreichen. Die marokkanische Eisenbahn ist komfortabel und sehr preisgünstig. Es empfliehlt sich in jedem Fall eine Sitzplatzreservierung, da die Züge meistens ausgebucht sind.
Die Busse von Supratours und CTM sind zuverlässig und bequem und verbinden fast alle Städte in Marokko. Sie starten an den Busbahnhöfen. In Marrakesch befindet sind der Busbahnhof von CTM am Stadttor Bab Doukkala und von Supratours hinter und neben dem Hauptbahnhof.
Am neuen Fährhafen TangerMed kommen die Fähren aus Genua in Italien, Sete in Südfrankreich und Barcelona in Spanien, an.
Praktisches für den Urlaub in Marokko
Die Landeswährung ist der marokkanische Dirhams – 1€ = ca. 10,50 MAD – Stand 3/17
Die Adresse der Deutschen Botschaft in Rabat: 7 Zankat Madmine, Tel.: 0537.218.600
7. Marokkanischer Wein – Weinland Marokko
Marokko ist ein wahres Paradies für den Weinanbau und produziert Spitzenweine, die bei Weinliebhabern auf der ganzen Welt äußerst beliebt sind. Es hat jedoch einige Zeit gedauert, bis die Marokkaner die richtigen Rebsorten für die klimatischen und Bodenbedingungen zu finden.
Die wichtigsten Sorten sind die drei roten Carignan, Cinsaut und Grenache Noir, von denen rund 85% der gesamten Wein-Produktion gekeltert wird. Sie stammen aus der Region Meknéz-Féz und liegen an den Hängen des Atlasgebirges. Die marokkanischen Rotweine sind meist farbstark, alhoholreich und eher säurearm. Heute werden Sorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Clairette, Grenache, Merlot, Mourvèdre, Muscat d´Alexandrie, Sauvignon Blanc oder Syrah verstärkt angelegt.
Von hier stammen drei ausgezeichnete Rotweine aus Carignan, Cinsaut und Grenache mit den Namen Chantebled und Tarik (bekannt in Marokko unter dem Namen „Les Trois Domaines“). Das größte Weingut ist die im Jahre 1993 erbaute staatseigene Domaine de Sahari bei Meknès. Diese produziert zum Beispiel den „Rouge de Guerrouane“ (Verschnitt aus Cinsaut, Carignan, Grenache, Alicante Bouschet und Syrah) sowie Rotweine aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Weitere Erzeuger sind Celliers de Méknes, Chaudsoleil und Sicomar. Eine Spezialität als Erfrischungsgetränk ist der hochfarbige, süße AOG-Dessertwein Vin Gris (aus Cinsaut und Carignan) aus der Lage Boulaouane zwischen Casablanca und Marrakech. Dieser Rosé wird aus roten Trauben hell gekeltert und macht rund 10% der Wein-Produktion aus.
Heutzutage sind Weine aus Marokko sehr beliebt. Ob einfache Landweine, teure Cuvées oder feinste Champagner. Besonders bei Rotweinen hat Marokko neben Südafrika einen hervorragenden Ruf. Obwohl im Land immer noch ein Alkoholverbot herrscht, verbleibt eine beträchtliche Menge des hergestellten Weins im Land.
Bekannteste Weinanbaugebiete in Marokko
Wein wird in verschiedenen Regionen von Marokko angebaut. Eine lange Tradition hat der Weinbau in der Nähe von Casablanca. Die Region Meknéz-Féz an den Hängen des Atlasgebirges sind ebenfalls sehr beliebt. Hier werden vor allem Rotweine produziert.
Das größte Weingut ist Domaine de Sahari bei Meknéz ist ein staatliches Weingut. Aus der Küstenregion und aus dem Osten des Landes kommen vor allem Weißweine. Im Osten ist vor allem das Anbaugebiet Berkane-Quida bekannt.
Beliebteste Rebsorten und bekannteste Weine in Marokko
Es gedeihen etwa 25 Rebsorten in Marokko. Vor allem die Sorten Carignan, Cinsault, Grenache, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot, Muscat und Syrah sind für die Bedingungen in Marokko am besten geeignet.
Reben, die auf Lehmboden wachsen sorgen für kräftige, würzige Weine. Für fruchtige, elegante Tropfen, wie Trois Domaines, Rimal, oder der Top-Weißwein Côteau de l’Atlas werden Trauben aus sandigen Gebieten verwendet.
Sehr begehrte Rotweine sind Chantebled und Tarik, in Marokko als Les Trois Domaines bekannt. Eine Spezialität ist der Vin Gris, ein Dessertwein aus Boulaouane, das zwischen Casablanca und Marrakesch zu verorten ist.
8. Reisehinweise für den Urlaub in Marokko – Sicherheitshinweis
Wenn Sie vorhaben eine Reise nach Marokko anzutreten und dieses in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis kundtun, werden Sie immer wieder kursierende Schauergeschichten hören über lauernde Drogenhändler, Raubüberfälle, Entführungen, Vergewaltigungen von Frauen, Terrorgefahr………………..Diese Geschichten müssen eindeutig ins Reich der Märchen verwiesen werden. Der Verfasser dieser Zeilen lebt nun schon seit mehr als 17 Jahren in Marrakesch und er hat sich in keinem Land der Welt sicherer gefühlt wie in Marokko.
In Deutschland, Italien und Spanien (der Verfasser lebte auch 15 Jahre in Spanien) ist es viel wahrscheinlicher bestohlen oder überfallen zu werden als in Marokko.
Das Sicherheitsrisiko durch Terroranschläge schätzen wir in Marokko nicht höher ein als in Europa. Der marokkanische Staat bekämpft den islamischen Terror rigoros, die Präsenz der Polizei, Geheimpolizei und des Militäsr in den Städten ist sehr groß.
Die Polizei ist straff organisiert und nicht zimperlich. Die marokkanische Armee ist ein wichtiger Machtfaktor und zählt zu den bestausgebildesten Truppen Nordafrikas mit einer Stärke von über 200 000 Mann.
Marokko ist derzeit in punkto Terrorismus, Gesundheit und Kriminalität das sicherste Land Afrikas. Der vom Auswärtigen Amt genannte Sicherheitshinweis für Nordafrika ist mehr als Vorsichtsmaßnahme mit Blick auf Regreßansprüche zu sehen denn als Hinweis auf akut drohende Gefahren.